Legionellen

Seit 1. November 2011 gilt eine neue Trinkwasserverordnung
und in dieser neuen Trinkwasserverordnung geht es in der Hauptsache um die vorhin erwähnten Römischen und Französischen Legionen, um die Heere mitsamt all ihren Kriegern und Söldnern, ja ihren Legionellen. Ja, Legionellen sind in unserem Trinkwasser nicht die Guten, sie sind die Bösen!

Jetzt stellen sich womöglich auf einmal Fragen bei euch, gab's die schon immer? wo kommen die denn her? wozu sind sie gut? wie krieg ich sie wieder weg? wie kann ich mit dagegen schützen? was muss ich machen, wenn ich sie dann doch im Trinkwasser habe? und und und.....



Gab es denn die Legionellen schon immer?
Ja, sicher, die gibt es wohl schon länger als die Menscheit denken kann.
Nur lange leben sie im Verborgenen, blieben unerkannt!

Und wo kommen die denn her?
Ganz ehrlich! Schön wenn wir die Antwort wüssten, mag sein, dass es auch bekannt ist, doch die Antwort hilf uns nicht wirklich weiter!
Sie sind nun mal da, sie gehören zur "Schöpfung" wie Bakterien, Viren etc.

Wozu sind diese Legionellen denn gut?
Auf den ersten Blick möchte man denken: Die braucht man wirklich nicht, die sind doch überflüssig wie ein "Kropf".

IRRTUM:
Gewisse Ängste und Gefahren helfen und sichern das Überleben. Man achtet mehr auf Hygiene, man beugt vor, man lebt letztendlich einfach länger!

Da es in unserer Welt noch nie nur “Friede, Freude, Eierkuchen” gab und wohl auch nie geben wird, “Gut” und “Böse” immer Konkurrenten sind und niemals Freunde werden, es schon immer um fressen und gefressen werden geht.... könnte man jetzt über Sinn und Unsinn ewig und drei Tage philosophieren. Wollen wir das jetzt hier an dieser Stelle? Ehrlich gesagt, ich jetzt nicht. Evtl. mal ein Thema für sich.



Ich selbst bin je mehr der Pazifist als ein Krieger, ein Söldner, Soldat und Befehlsempfänger, doch wo ich angegriffen werde, halte ich nicht germe und zwingend auch die andere Backe hin, ich schlage dann schon mal zurück.

Also, wie kann ich diese LegionEllen, diese Krieger, die Bösen wieder ausschalten?
Ja, ich muss ich sie bekriegen, bekämpfen, nach Möglicheit schon im Keime ersticken!

Oder aber....

wie kann ich mit dagegen, gegen diese Legionellen schützen?
Durch Sauberkeit, durch richtiges Verhalten, durch richtige technische Lösungen. Sprich, durch eine korrekte Trinkwasserinstallation mit den ganzen Komponenten wie z.B. Filter, Boiler, Warmwassertemperatur, “Legionellenschaltung” Leitungen, Leitungslängen, keine Totleitungen, etc.

Dann muss ich nicht kämpfen, kann ein paar LegioNellen lassen, die tun mir selten was, der menschliche Körper muss auch auch hin und wieder etwas Abwerhhaltung trainieren. Das war's! Und das schöne an der ganzen Sache, ich kann Pazifist bleiben.



Jetzt angenommen, diese Legionellen sind doch in größeren Massen im Trinkwasser oder es gab schon eine Erkrankung, welche evtl. auf Legionellen zurückzuführen ist.

was muss ich jetzt machen?


Nun, wenn ich den Verdacht habe, das bei mir (im eigenen Haus, in der eigenen Eigentumswohnung, in einer Mietwohnung) LegionEllen im Trinkwasser sind, dann würde und werde ich persönlich wie folgt vorgehen:

Im eigenen Haus:

Erst mal 1malig!
- Den Warmwasserboiler, also das Warmwasser auf ca. 70°C aufheizen,
- dann an jeder Warmwasserzapfstelle den Hahn aufdrehen, Thermometer in den Wasserstrahl halten und warten, bis das Warmwasser mit gut über 60°C rauskommt,
- dann ca. eine Minute das Wasser leicht laufen lassen, es muss nicht viel Wasser laufen, die Temperatur ist wichtig!

Nach Abschluss dieser Erstmaßnahme,
- dann das Warmwasser im Boiler evtl. wieder auf 40°C / 50°C /60°C einstellen (doch je “lauwarmer” das Wasser, desto mehr Risiko gegenüber der Vermehrung der Legionellen),

Regelmäßigkeit!
- 1x in der Woche das Warmwasser im Boiler auf gut 60°C erhitzen, manche Boiler, neueren Datums haben bereits eine automatische Legionellenschaltung, die diesen Zyklus selbst steuern.



In einer Miet-/Eigentumswohnung:

Zuerst messen, mit welchen Temperaturen das Wasser so aus der Leitung so aus den verschiedenen Zapfstellen regelmäßig kommt, darauf achten, ob 1x pro Woche das Wasser über 60°C hat.

Wenn das eher kritisch zu bewerten ist, also nicht der Fall sein sollte und das Wasser fast immer eher mehr “lauwarm” aus der Leitung kommt , dann den Vermieter, den Hausverwalter erst mal schriftlich um Auskunft bitten, gegebenenfalls auf die neue Trinkwasserverordnung verweisen.

Ändert sich nichts, bleibt dein Verdacht bestehen, dann Laborergebnisse verlangen, bzw. auch das Gesundheitsamt informieren und selbst messen und Protokoll führen.

Was benötigst du dazu?
Messbecher, Eimer, Thermometer, Stopuhr, Blatt Papier und Stift.

Wie gehst du vor?
- Nach Möglichkeit einen Zeitpunkt wählen, wo zuvor wenig Wasser gezapft wurde (z.B. am frühen Morgen,)
- Eimer/Messbecher unter den Wasserhahn stellen,
- Thermometer bereithalten,
- Warmwasserhahn aufdrehen, Stopuhr starten, Temperatur des Wasserstrahls messen,
- z.B. nach 5 Liter Wasser, Hahn/Stopuhr aus, Temperatur, Zeit und Wassermenge notieren und diesen Zyklus ohne Pause wiederholen, bis das Warmwasser die bei "typische" max. Temperatur erreicht hat.
- Mach das Ganze zu zweit, dann geht es leichter und du hast gleich auch noch einen Zeugen. Nicht vergessen, Ort, Datum, Zeitpunkt, Zapfstelle und Unterschrift!

Wenn du nun mit diesen Daten zu deinem Vermieter/Hausverwalter gehst und/oder bei Bedarf zum Gesundheitsamt, dann hat das schon eine starke Aussagekraft.



Was kostet so eine Untersuchung durch eine zugelassene Firma, durch einen zugelassenen Fachmann?
Für ein Mehrparteienhaus können schnell mehrere hundert Euro für einen Gesamtest anfallen! Je nach Anzahl der zu messenden Punkte, örtlichen Besonderheiten etc.

Wer trägt die Kosten?
Die Kosten hat auf alle Fälle der Hauseigentümer, letztendlich der Mieter zu tragen, da diese Kosten Wartungskosten, und somit auch umlagefähig sind.



Manch einer von euch wird sich jetzt fragen, woher ich das weiß?

Viele Jahre war ich in großen Firmen im Gebäudemanagement tätig und war unter anderem für große Gewerbeimmobilien zuständig.
Legionellen sind dort allgemein ein Thema, besonders aber in Hotels ist dieses Thema schon lange ein großes Problem und nicht wenige Hotels mussten schon wiederholt ganze Flurbereiche/Zimmer sperren, bis die Legionellen wieder unter die kritische Masse "gedrückt" werden konnten.

Ich selbst habe schon vor Jahren die entsprechenden Prüfungen abgelegt und darf diese Dienstleistung anbieten und durchführen. Also, wenn hier jemand noch mehr zu dem Thema wissen möchte, einfach melden.



Ein aktueller Bericht aus der "Süddeutschen Zeitung Ebersberg" vom Samstag/Sonntag, 5./6. November 2011 enthält einen Artikel über diese neue Trinkwasserverordnung, also bezüglich der Legionellen.

"Kostspieliger Kampf gegen Keime"
"
Neue Trinkwasserverordnung stellt Gesundheitsamt und
Hausverwalter vor Probleme – zahlen müssen die Mieter"

Zu diesem Artikel wurde ich im Vorfeld befragt, beziehungsweise um eine fachliche Stellungnahme gebeten.


111105_artikelsz_trinkwasser02.pdf 111105_artikelsz_trinkwasser01.pdf


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